Artikel vom: 23.03.2024
Ein Sieg zum Geburtstag
Ein schöneres Geburstagsgeschenk hätte sich Max Niedermaier selber nicht machen können: er gewann das Final 1 in Inzell am Samstag, den 23.03.2024! Was für ein emotionales Rennen! Lassen wir das Ganze noch einmal Revue passieren.
Gänsehaut-Atmosphäre in der ausverkauften Max-Aicher-Arena. Um 16:30 zu den Klängen von "Hells Bells" begann die Fahrervorstellung. Die Fahrer kamen unterhalb der Eisbahn die Treppen hoch in das Innenfeld. Nach der Begrüßung fuhren sie eine Runde auf Ihrer Maschine.
Pünktlich um 17 Uhr erfolgte dann der Start. Jetzt hieß es noch einmal tief durchatmen.
Für den verletzten Luca Bauer, der sich am Vormittag abgemeldet hatte, kam Franz Mayerbüchler an den Start. Heikki Huusko in blau hatte einen super Start und gewann den Auftaktlauf souverän vor Jimmy Olsen, Benedikt Monn und Franz Mayerbüchler. Die Durchschnitts- geschwindigkeit über 4 Runden, gemessen bei stehendem Start, betrug satte 97,0km/h. Ein wahnsinnig schneller Heat. 3 Punkte gab es für Heikki, 2 Punkte für Jimmy und 1 Punkt für Bene.
Im Heat 2 konnte der "Eismax" Max Niedermaier zunächst den Start gewinnen, doch Jimmy Hörnell Lindfalk klebte ihm am Hinterrad und überholte ihn. Max fuhr seine Linie zuerst außen und Jimmy innen, dann war Max innen, als der "Eishans" Hans Weber in der letzten Runde in der Zielkurve, mit viel Schwung von der Geraden, innen versuchte durchzustechen und dabei Max mit abräumte und beide stürzten. Zum Glück ging dieser Sturz gut aus. Der Eishans wurde disqualifiziert. Das es die letzte Runde war, wurde der Lauf gewertet. 3 Punkte für Jimmy, 2 Punkte für Max und einen Punkt für Andrej Divis.
Nun war man gespannt, wie würde Aki Ala-Riihimäki mit seiner Maschine zurechtkommen? Noch waren keine tiefen Rillen im Eis. Der amtierende Weltmeister Martin Haarahiltunen gewann den Start im dritten Heat und ging in Führung. Aki lag an zweiter Position und konnte diese bis zum Schluss vor Markus Jell verteidigen. Ohne Punkt in diesem Lauf blieb Charly Ebner.
Im letzten Lauf, vor der Bahndienstpause, den Heat 4, ging Franky Zorn in Führung. Nach einem Sturz von Jasper Iwema in der Startkurve wurde der Lauf abgebrochen und neu ohne Jasper gestartet, da er als Abbruchverursacher disqualifiziert wurde. Den Re-Start und auch den Lauf gewann Franky, vor Stefan Svensson und Max Koivula. Die Geschwindigkeit aus diesem Lauf betrug 96,8 km/h.
Ein spannender und fairer Fight zwischen Stefan Svensson aus Schweden und Aki Ala-Riihimäki, dem frischgebackenen finnischen Meister, der am 20.03.2024 seinen 58. Geburtstag feierte, im Heat 5. Der 65 jährige Schwede, der seit 1987 bei der WM dabei ist, wollte eigentlich, so verkündete er es im letztem Jahr in Inzell, nicht mehr an einer WM teilnehmen. Stefan konnte seine Führung ausbauen und sah als Erster die schwarz-weiss-karierte Zielflagge. 3 Punkte gab es für ihn, 2 Punkte für Aki und einen Punkt für Andrej Divis. Ohne Punkt blieb Franz Mayerbüchler, der für den verletzten Luca Bauer an den Start gekommen war. Pech für Franky Zorn. Er hatte im Heat 7 Probleme mit seiner Maschine und fiel auf den letzten Platz zurück. 3 Punkte aus diesem Lauf gingen an den Eismax, 2 Punkte an Charly Ebner und 1 Punkt an Jimmy Olsen. Starker Fight im Heat 13: Markus Jell gewann zunächst den Start und führte, doch der Eismax konnte außen an ihm vorbeiziehen. 3 Punkte gab es für Max, 2 Punkte für Markus und 1 Punkt für Jasper Iwema, ohne Punkt blieb Franz Mayerbüchler. Dann der Lauf, der uns alle einen riesen Schrecken versetzte, der Heat Nr. 14.
Der Eishans in Helmfarbe weiß, kam nach dem Start sehr weit nach außen. Heikki Huusko ging in Führung, dann zog der Eishans in der nächsten Kurve innen an Heikki vorbei und übernahm diese. Heikki versuchte dran zu bleiben. Dann waren beide gleichauf und auf der Geraden passierte das Unglück. Hans erwischte noch das Hinterrad von Heikki und stürzte. Bange Minuten vergingen und die Sanitäter und der Rennarzt kamen zum Einsatz. Der Lauf wurde wie folgt gewertet: 3 Punkte für Heikki, 2 Punkte für Stefan Svensson und 1 Punkt für Charly Ebner. Zum Glück, wie wir zwischenzeitlich erfahren haben, geht es dem Eishans den Umständen soweit ok und er befindet sich auf dem Weg der Besserung. Für den verletzten Eishans kam nun der zweite Reservefahrer Christoph Kirchner zum Einsatz.
Im Heat 17 ging Martin Haarahiltunen in Führung vor Franky Zorn und Christoph Kirchner. Franz Mayerbüchler zog noch an Christoph vorbei. In der letzten Runde in der Zielkurve erwischte Franz eine Rille und stürzte. Die Punkteverteilung: 3 Punkte für Martin, 2 Punkte für Franky und 1 Punkt für Christoph. Super Lauf für Markus Jell, der Heat Nr. 19. Markus ging in Führung und konnte seinen Platz bis ins Ziel verteidigen. 3 Punkte gab es für ihn, 2 Punkte für Jimmy Hörnell L. und 1 Punkt für Stefan Svensson, ohne Punkt blieb Jimmy Olsen, der mit seinem Setup der Maschine an diesem Tag nicht zufrieden war. Nach dem Heat 20 standen die Finalisten fest:
Max Niedermaier, Martin Haarahiltunen, Heikki Huusko und - man konnte es kaum glauben: Aki Ala-Riihimäki. Aki ging nach dem Start zunächst in Führung, Martin zog außen an ihm vorbei, Aki lag an zweiter Position, Max an dritter Stelle. Max konnte außen an Aki vorbeiziehen und lag nun an zweiter Stelle und versuchte an Martin dran zu bleiben. Was für ein Lauf! Heikki konnte sich auf Platz 3 vorkämpfen. Max gab alles; kurz vor dem Ziel drehte Martin sich nach links um - aber Max war rechts von ihm und gab Gas, beide gingen gleichauf über die Ziellinie. Wer von beiden war nun Sieger; wir warteten gespannt auf die Entscheidung des Referee... Dann kam sie und es stand fest: Sieger des Finales war Max Niedermaier! Was für ein emotionales Rennen! Die Max-Aicher-Arena feierte. Martin wurde Zweiter, Dritter Heikki und Vierter Aki. Aber auch nicht nur Max sein Sieg wurde gefeiert, auch sein Geburtstag. Sein Team, das Inn-Isar-Racing-Team gratulierte mit einer tollen Torte und ein Ständchen gab es auch. Ich habe lange nicht so ein packendes und spannendes Rennen wie dieses erlebt. Man darf gespannt sein auf morgen, da werden die Karten neu gemischt.
Text und Fotos: Anke Claassen
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