Artikel vom: 10.04.2024
Martin ist Weltmeister, Max ist Vize und „med flaggan i topp“ Stefan Tagessieger des GP 4!
Was für ein Tag! Martin Haarahiltunen wurde Weltmeister, unser Max Niedermaier wurde Vize-Weltmeister und Stefan Svensson krönte sein Abschiedsrennen mit dem GP-Tagessieg! Ein schöneres Geschenk hätte er sich und seinen Fans nicht machen können. Von 1984 bis 2024 war er WM-Teilnehmer – 40 Jahre Eisspeedway, was für eine lange Zeit und nun die Teilnahme an seiner letzten WM mit 65 Jahren.
Seit 1983 bin ich beim Eisspeedway dabei und erinnere mich an viele Rennen, die er bestritt. Und wer mich kennt, weiß, dass ich früher oft mit einer Schwedenfahne auf der Wange zum Rennen erschien. Er ist ein Sportsmann durch und durch, wenn Hilfe gebraucht wird, ist er da - und immer voller Tatendrang, Elan und guter Laune - aber auch auf dem Eis ein harter Gegner, der einigen das Fürchten lehrte.
Zur Fahrervorstellung, die an diesem Sonntag um 13:30 begann, wurde Stefan mit einem tollen Geschenk geehrt.
Ich bin mir sicher, dass er zwar seine Karriere beendet hat aber sicherlich in Schweden noch die ein oder andere Runde auf dem Eis drehen und dem Sport weiterhin sehr verbunden sein wird.
Ich glaube, da sind wir uns alle einig: kein anderer vertritt den Eisspeedwaysport mit so viel Leidenschaft wie Stefan Svensson.
Gleich im 1. Heat ging es für Stefan an den Start, der pünktlich um 14:00 Uhr erfolgte. Vom Fahrerlagertor aus fuhr er bei jedem Lauf -winkend in die Zuschauermenge - die Bahn entlang bis zum Startband. Alle Fahrer standen am Band, die grüne Ampel leuchtete auf, das Startband schnellte hoch und ab ging die Post. Nach der Startkurve übernahm Franky Zorn zunächst die Führung, doch Stefan klebte ihm am Hinterrad und ging innen an ihm vorbei, Heikki ebenfalls. Heikki zog dann noch an Stefan vorbei. 3 Punkte an Heikki, 2 Punkte an Stefan, 1 Punkt an Franky und ohne Punkt blieb Jasper Iwema.
Martin Haarahiltunen, der am Samstag den Tagessieg einfuhr, konnte seine Position bis ins Ziel halten und holte im Heat 2 drei Punkte, gefolgt von Jimmy Olsen (2 Punkte), Max Niedermaier (1 Punkt) und Maximilian Niedermaier, der jüngere Cousin von Max (0 Punkte).
Aki Ala-Riihimäki gewann zwar den Start, hatte dann Probleme mit der Maschine, bzw. dem Hinterrad und Einer nach dem Anderem zog an ihm vorbei. Das Ergebnis aus Heat 3: Max Koivula 3 Punkte, Jimmy Hörnell L. 2 Punkte, Filip Jäger 1 Punkt und ohne Punkt Aki.
Pech für Markus Jell im Heat 4, der einen guten Start hatte und über 3 ½ Runden souverän führte. Doch kurz vor dem Ziel gab die Maschine den Geist auf und er fiel aus und die 3 Punkte waren weg. Charly Ebner holte die 3 Punkte, 2 Punkte gingen an Andrej Divis und Sebastian Reitsma erhielt noch einen Punkt.
Der Heat 5 musste abgebrochen werden, da Martin Haarahiltunen in der letzten Runde, an zweiter Position liegend, ausgangs der Startkurve stürzte. Der Lauf wurde, da es die letzte Runde war, wie folgt gewertet: Heikki Huusko 3 Punkte, Jimmy Hörnell L. 2 Punkte und 1 Punkt blieb für Markus Jell.
Große Freude für Stefan Svensson im Heat 10 als er weitere 3 Punkte holte und den amtierenden Weltmeister Martin Haarahiltunen schlug. Martin ging zuerst in Führung, hatte jedoch irgendein Problem mit der Maschine und Stefan ging vorbei. Martin erhielt noch 2 Punkte und Charly Ebner 1 Punkt. Ohne Punkt blieb Filip Jäger.
Nach dem Heat 12 gab es folgenden Zwischenstand: Max Koivula und Jimmy Olsen führten mit je 8 Punkten das Feld an, gefolgt von Heikki Huusko und Max Niedermaier mit je 7 Punkten, dahinter Stefan Svensson mit 6 Punkten.
Was für ein spannender Heat! Der Heat 14 ist mein absoluter Favorit!
Stefan Svensson in Rot, Markus Jell in Blau, Max Koivula in Weiss und Jimmy Olsen in Gelb. Max Koivula übernahm die Führung, dahinter Stefan, gefolgt von Jimmy und Markus. Stefan ging in der ersten Runde in der Zielkurve zwischen Max und Jimmy innen durch und lag auf der Geraden an zweiter Position, dann ging er in der Startkurve außen an Max vorbei. Jimmy kam mit viel Schwung von der Geraden in die Zielkurve und ging ebenfalls noch an Max vorbei. Stefan kämpfte, führte und sah als Erster die Zielflagge! 3 Punkte für Stefan, 2 Punkte für Jimmy, Max 1 Punkt und 0 Punkte für Markus.
Aki Ala-Riihimäki wurde nachträglich disqualifiziert, da er im Heat 15, im Fight gegen Martin Haarahiltunen, in der Startkurve - mit beiden Rädern - die rote Innenlinie überfuhr. 3 Punkte aus dem Lauf gingen an Martin, 2 Punkte an Sebastian Reitsma und 1 Punkt an Jasper Iwema.
Schreckenssekunden im Heat 16. Max Niedermaier hatte einen guten Start und ging in Führung vor Franky Zorn und Jimmy Hörnell L. Dann ging ihm, als er in Führung liegend seine Außenlinie anfuhr, das Hinterrad weg und er stürzte in der Startkurve in die Strohballen. Zum Glück ging der Sturz gut aus. Der Re-Start erfolgte ohne ihn, da er als Abbruchverursacher disqualifiziert wurde. Die Punkteverteilung wie folgt: 3 Punkte an Franky, 2 Punkte an Jimmy und 1 Punkt an Charly.
Nach dem letzten Wertungslauf, dem Heat 20, standen die Finalteilnehmer fest: Heikki Huusko mit 13 Punkten, Stefan Svensson und Jimmy Olsen mit je 12 Punkten und Martin Haarahiltunen mit 11 Punkten. Der Weltmeister stand vor dem Finale schon fest, sein Vorsprung in der Gesamtpunktzahl reichte aus und er hieß: Martin Haarahiltunen.
Im Finale kam es in der Startkurve zu einem schlimmen Sturz von Martin, der Probleme mit dem Hinterrad hatte. Jimmy und Heikki stürzten ebenfalls. Zum Glück ging auch bei diesem Sturz alles gut aus. Da Stefan innen fuhr und bereits Gas wegnahm kam ohne Berührung vorbei. Der Re-Start erfolgte ohne Martin, da er als Abbruchverursacher disqualifiziert wurde. Das bedeutete, Stefan war auf jedem Fall auf dem Podium.
Der Re-Start erfolgte, Stefan und Jimmy waren gleichauf und dann ging Stefan vorbei und übernahm die Führung. Noch weitere 3 Runden durchhalten … Daumen drücken … die letzte Runde, dann ging Stefan als Erster über die Ziellinie.
Was für ein unglaubliches Rennen! Er bedankte sich bei den Fans und fuhr eine Ehrenrunde; noch auf der Bahn ließen ihn die Fahrer hochleben. Die Emotionen liefen über und ich konnte meine Tränen auch nicht mehr zurückerhalten. Wir lagen uns alle in den Armen und freuten uns so sehr für ihn.
Der Gewinner des GP 4 hieß Stefan Svensson, Zweiter wurde Jimmy Olsen und Dritter Heikki Huusko.
Gänsehautmoment als die Fahnen hochgezogen und die Schwedische Nationalhymne gespielt wurde; die Fahrer sich umdrehten und dabei zusahen.
Im Anschluss wurden die Drei der WM geehrt: Martin Haarahiltunen, alter und neuer Weltmeister, Vizeweltmeister unser Max Niedermaier, der eine super Saison fuhr und Dritter Heikki Huusko.
Die Saison ist nun zu Ende und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr.
Ich möchte noch Danke sagen an Stefan Svensson für so viele spannende Rennen und 40 Jahre tollen Eisspeedwaysport, den Du uns gegeben hast! Wir freuen uns alle auf ein Wiedersehen, auch neben der Rennstrecke und wünschen Dir alles Gute. TACK FÖR ALLT STEFAN !!
Text und Fotos: Anke Claassen
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