Artikel vom: 27.03.2023
Am 17.03.2023 fand in der Max-Aicher-Arena in Inzell das Abschiedsrennen von Günther Bauer statt.
Unter dem Motto „Legenden-Rennen“ hatten wir uns Einiges vorgestellt. Sicherlich, das die „Old Boys“ wie sie im Fahrerlager scherzhaft genannt wurden, nicht langsam fuhren, war uns schon zum Ende des Trainings, welches am Vormittag stattfand, klar. Ein toller Anfang: die Fahrer fuhren zur Fahrervorstellung selbst mit Ihrer Maschine eine Runde.
Gleich im 1. Heat kam er an den Start: der schnellste Feuerwehrmann Schwedens Per-Olof Serenius, auch „POSA“ genannt. POSA hatte einen super Start und zog gleich ganz nach innen. Wir trauten unseren Augen kaum … Mit 75 Jahren! fuhr POSA - als hätte er seit seinem Rücktritt im Alter von 67 Jahren nie aufgehört Rennen zu fahren, den Lauf zuende und holte seine ersten drei Punkte.
Zwei Punkte holte „Wheelie-King“ Antonin Klatovsky. Einen Punkt gab es für Günther Bauer und Ulf Ledström, Vater von Ove Ledström, blieb ohne Punkt. Wer kennt ihn nicht, den legendären Klabo-Wheelie, mit einem Bein auf der Maschine stehend, das andere Bein nach hinten, die Maschine hochgezogen, nur auf dem Hinterrad fahrend.
Toller Start von Ove Ledström, der im Heat 2 in Führung ging. Pech für Jan Klatovsky, der in der Zielkurve stürzte und disqualifiziert wurde. Den Re-Start gewann Ove Ledström und ging als Erster über die Ziellinie, gefolgt von Josef Böhm „Beppo“, der als Reservefahrer startete und Beat Dobler. Harald Simon „Harry“ tauschte mit Beppo an dem Tag mal die Rolle und war sein Mechaniker.
Im Heat 3 kam „Schräglagenkönig“ Jarmo Hirvasoja an den Start. Stefan Svensson gewann den Start und ging in Führung. Jarmo, bekannt als Außenfahrer, fuhr sehr weit innen, stürzte in der Startkurve an der Innenkante und wurde disqualifiziert. Zum Glück passierte ihm nichts. Stefan Svensson, der an diesem Wochenende auch seine WM fuhr, ging nach dem Re-Start klar in Führung und holte 3 Punkte, 2 Punkte gab es für Martin Leitner und 1 Punkt für Franz Mayerbüchler Senior.
Unser Fahrer der Eisspeedwayunion Berlin, Max Niedermaier, stürzte leider im Heat 4 in der Zielkurve. Der Re-Start erfolgte ohne ihn. Für Max kam Christoph Kirchner an den Start, der in Berlin bereits eine tolle Leistung zeigte. Luca Bauer gewann den Start und führte. Der Lauf musste jedoch zum zweiten Mal abgebrochen werden da Christoph einen „Ausrutscher“ in der Startkurve hatte. Er behielt die Maschine aber unter Kontrolle und schlitterte auf die Gegengerade. Ein winkendes „Hallo“ für die Fans. Zum Schluss blieben 2 Fahrer übrig. Luca gewann den Lauf vor Jouni Seppänen.
Den Start des Heat 5 gewann Günther Bauer. Doch Max Niedermaier nahm die Verfolgung auf und ging außen vorbei. 3 Punkte aus diesem Lauf gab es für Max, 2 Punkte für Günther, 1 Punkt für Martin Leitner, 3 Punkte für Beat Dobler. Die Geschwindigkeit: 89,5 km/h.
Einer der besten Läufe des Tages war auch der Heat 14. Ove Ledström ging zuerst in Führung, Max Niedermaier kam außen vorbei und übernahm die Führung. Das Feld eng beieinander; Antonin Klatovsky mischte ebenfalls vorne mit, so das sich Ove im Sandwich zwischen Max und Antonin befand. Toller und fairer Fight um Platz 2, den dann Antonin vor Ove gewann. Letzter wurde Franz Mayerbüchler Senior.
Im Heat 17 starteten Vater und Sohn in einem Lauf. Luca Bauer ging in Führung vor seinem Vater Günther und holte die 3 Punkte. 2 Punkte gab es für Günther, 1 Punkt für Ove und 0 Punkte für Jarmo Hirvasoja.
Der letzte Lauf dieses Tages war der Sonderlauf ohne Punkte. Günther hatte sich für sein Abschiedsrennen seine „Wunschfahrer“ ausgesucht: POSA, Stefan Svensson, Sohn Luca und er selbst. Im Anschluss erfolgte die Siegehrung und die Party mit Livemusik in der Festhalle.
Das Abschiedsrennen gewann Stefan Svensson mit 14 Punkten, Zweiter wurde Luca Bauer mit 12 Punkten und Dritter Max Niedermaier ebenfalls mit 12 Punkten - hier zählte der direkte Vergleich.
Ein toller Renntag, der Tag der Legenden war zu Ende und das Wichtigste, es gab keine schlimmen Stürze. Ich war stolz, sie noch einmal auf dem Eis gesehen zu haben – unsere Legenden! Ja, das sind sie und sie werden es immer bleiben!
Text und Fotos: Anke Claassen
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